Kreative Klangwelten: Ein Abend mit Mathias Ockert

Im Sommersemester 2024 fand eine besondere Sitzung des Seminars „Kreativität“ unter der Leitung von Prof. Joachim Knape statt. Zu Gast war der renommierte Komponist, Gitarrist und Sound-Architekt Mathias Ockert, der Einblicke in seinen kreativen Prozess beim Komponieren gab.

Mathias Ockert ist nicht nur für seine musikalischen Darbietungen bekannt, sondern auch beschäftigt sich als Sound-Architekt mit Raumgestaltung und Klangarchitektur. Er betonte, dass beim Gestalten einer musikalischen Performance viele Aspekte berücksichtigt werden müssen: die Zusammensetzung des Publikums, die Akustik des Raumes und die Auswahl der Klangkörper. Diese ganzheitliche Betrachtungsweise macht seine Arbeit als Sound-Architekt aus.

Ein zentrales Thema seines Vortrags war die Variabilität seiner kreativen Vorstellungen. Zu Beginn eines neuen Stücks hat Ockert meist eine ideale Vorstellung im Kopf, doch diese Vorstellung bleibt flexibel und verändert sich während des Entstehungsprozesses. Dabei geht er entweder von einer Makrostruktur aus, die das gesamte Werk umfasst, oder er beginnt mit spezifischen Einzelereignissen, wie einer bestimmten Tonfolge. Diese methodische Flexibilität erlaubt ihm, seine kreativen Ideen effektiv umzusetzen.

Ockert hob hervor, wie wichtig es sei, sich anfangs zu begrenzen. Eine klare Begrenzung des Rahmens ermöglicht es, innerhalb dieser Grenzen kreativ und effizient zu arbeiten. Diese Herangehensweise verhindert ein Übermaß an Möglichkeiten, das oft lähmend wirken kann, und fördert stattdessen die Fokussierung auf das Wesentliche.

Die Sondersitzung mit Mathias Ockert war für alle Teilnehmer eine inspirierende Erfahrung und bot tiefgehende Einblicke in die kreativen Prozesse eines vielseitigen Künstlers. Prof. Knape und die Seminarteilnehmer dankten Ockert herzlich für seine ausführlichen und aufschlussreichen Erklärungen.