2008

Rhetorikausbildung

Erstmals in Tübingen: „Salzburg – Tübinger Rhetorikgespräche“

Fachtagung zum Thema Rhetorikausbildung vom 2. bis 3. Mai 2008 in Tübingen

Das Tübinger Seminar für Allgemeine Rhetorik und der „Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis e.V.“ veranstalten am 2. und 3. Mai 2008 eine interdisziplinäre Fachtagung zum Thema Rhetorikausbildung. Die „Salzburg-Tübinger-Rhetorikgespräche“ finden in diesem Jahr erstmals in Tübingen statt; sie setzen eine Reihe erfolgreicher Fachtagungen fort, die seit 2004 jährlich in Salzburg stattgefunden haben. Zu der Tagung in der Neuphilologischen Fakultät Wilhelmstraße 50 sind die Vertreter der Medien und interessierte Zuhörer herzlich eingeladen.

Mit der allgemeinen Renaissance der Rhetorik in der Gesellschaft nimmt auch die Bedeutung der rhetorischen Ausbildung stetig zu. Die antiken Redelehrer durchliefen während ihrer Ausbildung einen umfassenden Bildungsprozess, der Zeit, Mühe und regelmäßige Übung erforderte. Selbst Cicero soll sich noch im Alter von 60 Jahren rhetorisch trainiert haben. Heute hingegen besteht die Rhetorikausbildung oft aus einem Wochenendseminar oder einem eintägigen Workshop. Was kann ein solcher Schnellkurs in Rhetorik leisten? Welche Elemente aus dem Schatz antiker Übungsformen soll er aufgreifen? Und wie lassen sich rhetorische Fähigkeiten schon in der Schule und an der Universität ausbilden?

Diesen und weiteren Fragen widmen sich die österreichischen und deutschen Vortragenden der Konferenz. So untersucht der Altphilologe Dr. Manfred Kraus, wie die antiken Progymnasmata, eine Reihe kleiner rhetorischer Übungen, auch im 21. Jahrhundert genutzt werden können. Der erfahrene Rhetoriktrainer und Buchautor Dr. Baldur Kirchner referiert über Rhetorikausbildung als Persönlichkeitsbildung. Der Jurist und Rechtshistoriker Prof. Dr. Ulrich Falk berichtet über „Moot Courts in der deutschen Juristenausbildung“. Den Eröffnungsvortrag hält der international renommierte Rhetoriker und Argumentationstheoretiker Prof. Dr. Manfred Kienpointner. Insgesamt werden rund 40 Rhetorikforscher vortragen.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Prof. Dr. Joachim Knape, begrüßt die deutsch- österreichische Kooperation: „Die Salzburg-Tübinger Rhetorikgespräche belegen das stark wachsende Interesse an der Rhetorik und sind ein exzellentes Forum für die Vernetzung der deutschsprachigen Rhetorikforschung.“

Michael Seifert, Pressemitteilung der Eberhard Karls Universität Tübingen vom 29. April 2008

Tagungsmagazin

Interview

SWR-Interview 2008 zu den Rhetorikgesprächen mit Prof. Dr. Joachim Knape.

Bildergalerie

Fotograf: Alexander Blum